Nachlese Unterstützerkreis-Statusbericht im Boten

Für alle, die den Artikel im Boten kürzlich verpasst haben, hier noch einmal zum Nachlesen alle Infos zur derzeitigen Situation und wo noch Bedarf besteht:

Wer hilft bei Hausaufgaben und Wohnungssuche?

Unterstützung für Flüchtlinge in Altdorf gesucht

ALTDORF – In den vergangenen Monaten hat sich bei den Asylbewerbern in Altdorf und Umgebung einiges getan: Viele Geflüchtete sind anerkannt und aus den Gemeinschaftsunterkünften ausgezogen. Andere suchen noch nach Wohnraum. Wer hier weiterhelfen kann, wird gebeten, sich mit dem Unterstützerkreis für Asylsuchende in Altdorf in Verbindung zu setzen.

Derzeit sind rund 70 Geflüchtete in dezentralen Unterkünften in Altdorf, Ludersheim und Lenzenberg untergebracht. Noch vor knapp einem Jahr waren es mehr als 200 Menschen. Da nur noch wenige Flüchtlinge Deutschland erreichen, sind viele Notunterkünfte leer. So auch die beiden Erstaufnahme-Einrichtungen vor Ort. Die Halle in Ludersheim ist geschlossen und die FAKS, die ehemalige Fachakademie für Sozialpädagogik in der Hersbrucker Straße, ein unbewohntes Gebäude. Auch in den drei belegten Unterkünften in Altdorf, Ludersheim und Lenzenberg gibt es immer wieder Wechsel bei den Bewohnern, meist durch Anerkennung und Wegzug.

Bezahlbare Wohnungen

Die Zahl der in Altdorf untergebrachten Asylbewerber ist zwar zurückgegangen, dennoch werden die Aufgaben für die ehrenamtlichen Helfer nicht weniger. Sie haben sich verlagert. Waren beispielsweise vor einem Jahr viele helfende Hände in der Kleiderkammer tätig, um den Menschen die erste Grundausstattung an Wäsche und Kleidung an die Hand zu geben, sind es im Moment Behördengänge und die Suche nach bezahlbaren Wohnungen in der Region. Sowohl Wohnraum für Alleinstehende als auch für Familien werden gesucht. Wer also Platz für ein oder mehrere Mieter oder Untermieter hat, möge sich an den Unterstützerkreis wenden. Die Miete übernimmt jeweils bis zu einer bestimmten Höhe das Jobcenter der Bundesagentur für Arbeit. Auch stehen immer wieder Begleitungen zum Jobcenter oder zum Landratsamt an und es müssen Formulare ausgefüllt werden. Bei all diesen Herausforderungen greift den Asylsuchenden das Team Arbeit-Wohnen-Behörden unter die Arme. Dieses kann noch Unterstützung brauchen. Das Team Gesundheit und Mobilität sucht ebenfalls schnell einspringende Helfer bei Arztbesuchen und Fahrdiensten. Gut wären Bürger, die tagsüber erreichbar und auch einmal kurzfristig einsatzfähig sind.

Patenschaften für Schulkinder

Darüber hinaus hat sich bei der Vermittlung von Deutschkenntnissen einiges getan. War vor wenigen Monaten noch Hochkonjunktur bei ehrenamtlichem Unterricht, besuchen die meisten Erwachsenen nun Integrationskurse und die Kinder gehen zur Schule. Diesen Schulkindern gilt derzeit das besondere Augenmerk der ehrenamtlichen Helfer. So gibt es inzwischen für die Kinder, die die Altdorfer Grundschule besuchen, Schulpatenschaften aus dem Helferkreis. Diese Paten betreuen die Kinder in allen die Schule betreffenden Angelegenheiten. Dies erstreckt sich von der Schulwegbegleitung über die Hausaufgabenhilfe bis zur Erklärung von Schreiben der Schule gegenüber den Eltern der Kinder. Die Flüchtlingskinder an der Grundschule werden darüber hinaus noch besonders unterstützt. Sie erhalten mehrmals pro Woche am Ende des Schultages spezielle Hilfe zur Förderung der Deutschkenntnisse in Kleingruppen durch den Helferkreis.

Aber auch die Flüchtlingskinder, die die Mittelschule Altdorf besuchen, darunter ebenfalls Jugendliche aus Feucht und Rummelsberg, werden durch den Altdorfer Helferkreis während der regulären Schulzeit sowie nach Unterrichtsende mittels Nachhilfe speziell in Deutsch und Mathematik gefördert. Dies ist eine zusätzliche Belastung für die Schüler, die diese aber mit großem Eifer und Ehrgeiz annehmen. Aktuell werden Unterstützer gesucht, die die Schulteams verstärken. Aber auch für die Hausaufgabenhilfe in den Gemeinschaftsunterkünften ist Verstärkung willkommen.

Geld- und Kleiderspenden

Wer die Arbeit des Unterstützerkreises finanziell unterstützen möchte, kann dies gerne tun. Vor Kurzem konnten beispielsweise Instrumente angeschafft werden, weil die Organisatoren des MIA-Festivals in Altdorf eine Spende an den Unterstützerkreis dafür übergeben hatten. Geldspenden bitte an: Evang.-Luth. Pfarramt Altdorf, Unterstützerkreis Asylsuchende, IBAN: DE75 7605 0101 0380 3343 26. Zudem wird aktuell gut erhaltene Winterkleidung für Babys, Kinder und Männer gesucht. Auch Winterschuhe für Groß und Klein sowie Hausschuhe für Kinder und Matschhosen werden benötigt. Die Spenden können beim Sicherheitsdienst der ehemaligen Fachakademie für Sozialpädagogik Faks in der Hersbrucker Straße abgegeben werden. Da es im Moment viel regnet, wird darum gebeten, die Spenden nicht beim dortigen Container abzulegen.

Zum Unterstützerkreis

Der Unterstützerkreis für Asylsuchende in Altdorf zählt derzeit etwa 125 mehr oder weniger aktive Helfer, die Geflüchteten bei ihrem Neuanfang in Altdorf und Umgebung Beistand leisten. Der Kreis steht aus eigener Überzeugung für gelebte Humanität und einen achtungsvollen Umgang mit Menschen jedweder Herkunft und Glaubens. Der Unterstützerkreis handelt überkonfessionell, ist aber organisatorisch der evangelischen Kirche angeschlossen. Diese bemüht sich seit Jahrzehnten um den Dialog mit anderen Religionen vor Ort. Darum ist der Unterstützerkreis auch Teil des Altdorfer Bündnis für Toleranz und Respekt und organisiert lokale Veranstaltungen. Weitere Informationen zum Unterstützerkreis für Asylsuchende gibt es telefonisch bei der evangelischen Kirchengemeinde Altdorf unter 09187-902806 oder hier auf der Website. Kontaktieren Sie uns bei Interesse einfach.

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Online-Hilfen für Ärzte und Apotheker

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Arztpraxen und Apotheken in Altdorf und Umgebung. Die folgende Link-Sammlung hat sich bei der gesundheitlichen Behandlung von geflüchteten und anderen fremdsprachigen Menschen als sehr hilfreich erwiesen und wird sicher auch Ihnen bei der Überwindung von Sprachbarrieren weiterhelfen. Die per Klick direkt erreichbaren kostenlosen Dokumente können Sie einfach herunterladen und ausdrucken:

Allgemeine Anamnese – Fragebögen in 14 verschiedenen Sprachen:
http://www.armut-gesundheit.de/index.php?id=86

Im „Download“-Bereich Anamnese-Bögen, Therapiepläne, Info-Broschüren, „Gesundheitsheft“ mit Hygiene-Tipps, Impf-Beratung u.v.m. – in mehreren Sprachen:
http://www.setzer-verlag.com/

Diagnose und Medikation – deutsch-arabischer Fragebogen:
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/fileadmin/pdf/Fragebogen_PZ_43_2015.pdf

Medikamenten-Einnahmeplan mit Termin-Notiz – deutsch-arabisch:
http://www.medizin-hilft-fluechtlingen.de/images/Dokumente/ein/ein_arab.pdf

Diverse Dokumente und Infos – in mehreren Sprachen:
http://www.medizin-hilft-fluechtlingen.de/index.php/dokumente

Patienten-Infos zu Diabetes, Impfungen, Depressionen u.a. – in mehreren Sprachen:
http://www.ethno-medizinisches-zentrum.de/index.php?option=com_content&view=article&id=37&Itemid=40

Mehrsprachige Informationen in Wort und Bild zu den Themen Körper, Familienplanung und Schwangerschaft, Infektionen, Sexualität:
http://www.zanzu.de/de

Und noch zwei praktische Sprach-Übersetzungs-Apps, die zwar kostenpflichtig, mit Preisen von etwa 5-6 Euro aber doch erschwinglich sind:
http://itranslatevoice.com/
http://brisio.com/fly

Ein buntes Nest voll mit Helferkreisen

Es macht wirklich Hoffnung, wie viel unkomplizierte, ehrenamtliche Hilfe bereits geleistet wird. Besonders gut sichtbar wird das zum Beispiel auf dieser bayernweiten Website, auf der wir Unterstützer aus Altdorf neuerdings auch vertreten sind: www.asylhelfer.bayern

In diesem Sinne: Euch allen ein frohes und friedliches Osterfest!

 

 

Angebot zur Fortbildung für Unterstützer

Folgende Angebote stehen zur Verfügung:

Veranstaltung „Interkulturelles Training für Ehrenamtliche
 Montag, 4. April, 18.30-21.30 Uhr im Evang. Gemeindehaus Feucht
 
Asylverfahren in Deutschland –
aus dem Paragrafendschungel einen Hutanger machen
Mittwoch, 13. April 2016, 19.30 Uhr
Wichernhaus, Betsaal, Silbergasse, 2, Altdorf
Rechtsanwalt Wolfram Steckbeck aus Nürnberg wird ein wenig Klarheit in das Verfahren bringen und deutlich machen, wie sich das Leben während des Verfahrens abspielt, welche Hürden der Gesetzgeber gestellt hat und wo Unterstützer den Flüchtlingen helfen können.
Moderation: Barbara Overmann, PfrinTrauma. Ursachen, Folgen und der Umgang mit Traumatisierten
Mittwoch, 27. April 2016, 19.30 Uhr
Wichernhaus, Betsaal, Altdorf, Silbergasse 2
Was ist ein Trauma, wodurch kann es entstehen? Was passiert dabei im Gehirn? Welche Symptome können auf ein Trauma hinweisen? Wie kann ich als Ehrenamtliche/r mit traumatisierten Menschen umgehen ?
Referentin: Sara Neidhardt, Diakonin, Traumapädagogin, Altdorf
Moderation: Barbara Overmann, PfrinInterkulturelles Lernen für Ehrenamtliche in der Arbeit mit Flüchtlingskindern
Dienstag, den 19. April 19-22 Uhr
im Wichernsaal, Wichernhaus, 90518 Altdorf, Silbergasse 2
In der Arbeit mit Kindern in den Flüchtlingsunterkünften gibt es viele anrührende Situationen – und immer wieder Schwierigkeiten im Umgang mit den Kindern, manchmal auch mit den Eltern.
Ein großer Teil davon liegt in der anderen Kultur begründet, in der andere Werte Maßstab sind. Das liegt nahe, aber welche? Und wie können Ehrenamtliche konstruktiv damit umgehen?
Referentin: Christine Hofmann, Dipl. Sozialpädagogin (FH), Therapeutin und Supervisorin,
Fachstelle Vollzeitpflege im Jugendamt Nürnberg,
Moderation: Barbara Overmann, Pfrin

Keine Kosten
Organisation und weitere Infos:
Barbara Overmann, Pfarrerin,
Evangelisches Dekanat Altdorf
Evangelisches Forum Nürnberger Land
Barbara.Overmann@elkb.de
Telefon 09187-5605

Infostand am 5. März auf dem Altdorfer Bauernmarkt

Diesen Samstag ist der Unterstützerkreis für Asylsuchende wieder mit einem Stand auf dem Altdorfer Marktplatz vertreten. Zwischen 9 und 12 Uhr stehen Ehrenamtliche der Gruppe den Bürgern vor der Sparkasse nahe des Bauernmarktes Rede und Antwort.

Die Helfer des Unterstützerkreises für Asylsuchende wollen die Bevölkerung einerseits über die Situation der Asylbewerber in Altdorf informieren. Auf der anderen Seite soll es auch eine Gelegenheit sein, die Arbeit des Kreises näher kennenzulernen. Wer sich auf irgendeine Art und Weise einbringen möchte, kann sich bei den Ehrenamtlichen von dem bisherigen Angebot für Asylbewerber in Altdorf ein Bild machen. Mittlerweile gibt es zehn Arbeitsgruppen. Gesucht werden beispielsweise Freiwillige, die Geflüchtete bei Behördengängen und Arztbesuchen begleiten, die Teams Kinder und Deutschunterricht unterstützen oder im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aktiv werden möchten.

Fahrradwerkstatt und Handarbeitskreis
Neu ist die Fahrradwerkstatt in der ehemaligen Fachakademie (FAKS). Jeden Donnerstag treffen sich ab 16.30 Uhr Unterstützer und Asylbewerber, um gemeinsam gespendete Drahtesel wieder flottzumachen. Auch eine Näh- und Handarbeitsgruppe hat sich vor Kurzem formiert, die vor allem mit weiblichen Bewohnern häkelt und näht und diesen Rahmen auch für den persönlichen Austausch nutzt.

Gesucht: Wohnungen für anerkannte Geflüchtete
Zudem freut sich das Team Arbeit und Wohnen immer über Hilfe: Mittlerweile sind beispielsweise die Asylanträge von einigen Flüchtlingen aus Ludersheim anerkannt worden, sodass sie nun aus der Sammelunterkunft ausziehen müssen. Konkret sucht der Unterstützerkreis nun für drei Syrer bezahlbare, einfache Wohnungen. Zudem besteht Bedarf an 1-Euro-Jobs, da Asylbewerber nach drei Monaten in Deutschland einer gemeinnützigen Arbeit nachgehen dürfen.

Anregungen und neue Ideen von Bürgern sind sehr willkommen. So besteht beispielsweise weiterhin ein großes Interesse an Kooperationen mit lokalen Vereinen und Organisationen.

Die „Ankommen“-APP: Infos für Schutzsuchende in fünf Sprachen

Wenn Goethe-Institut, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Bundesagentur für Arbeit und der Bayerische Rundfunk zusammenarbeiten, dann darf man wohl erwarten, dass das Ergebnis von einer gewissen Qualität ist. Zwar kann eine App für das Handy alleine nicht die Einführung und Integration in unsere Gesellschaft leisten – doch sie kann da einen Anfang machen, wo Sprachbarrieren, institutionelle Überlastung und persönliche Traumata das Erreichen der Menschen in unserer Obhut erschweren.

Bitte macht Schutzsuchende, mit denen ihr zu tun habt, beharrlich aufmerksam auf diese kostenlose Info-App. Weiter unten finden sich zudem ähnliche Angebote (siehe Refugee Guide) und voraussichtlich gibt es bald auch vom Unterstützerkreis weitere Hilfsmittel in dieser Richtung.

Hier gehts direkt zur mehrsprachigen Ankommen-App.

Und hier einige Stimmen zum Projekt.

Erstes Maßnahmen-Paket des BMBF

Mit der großen Zahl ankommender Flüchtlinge ist schnelles Handeln gefragt und inzwischen ziehen auch die Institutionen kräftig mit. Um auf dem Laufenden zu bleiben, hier ein Einblick in das erste Maßnahmen-Paket des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Für unsere „Deutschlehrer“ besonders interessant ist hier die in Zusammenarbeit mit dem VHS-Verband kostenlos bereitgestellte Smartphone-App „Ich will Deutsch lernen“.